venerdì 8 luglio 2011
Belgien: Sie suchen Spitzel; Spucke können sie kriegen
In den letzten Wochen wurden mehrere Gefährten von zweifelhaften Typen angesprochen oder angerufen, die ihnen ohne Umwege vorschlugen, Informationen über die anarchistische Bewegung zu schieben, und versuchten sie dazu zu bringen Leute zu verraten. Es ist daher nicht auszuschliessen, dass die Wachhunde des Staates bereits seit einiger Zeit versuchen Informanten zu rekrutieren.
Wir haben uns nie die Illusion gemacht, dass unser Kampf gegen jegliche Autorität einfach sein würde; dass wir unterwegs nicht auf repressive Hindernisse stossen würden. Ebenso wenig haben wir jemals geglaubt, dass der Staat sauber spielt oder spielen wird. Die gegenwärtige Suche nach Informanten, die dreckige Erpressung, die sie ausüben, um Gefährten unter Druck zu setzen, die ärmliche Praxis des Eindringens in Häuser von Gefährten, um dort versteckte Hör- und Videoüberwachungsgeräte zu installieren, das feige Verprügeln von gefesselten Gefährten in den Zellen der Polizeiposten: dies ist also ein Weg, den sie nun erforschen, um zu versuchen die Bewegung der Feinde jeglicher Autorität zu brechen.
Diese Praktiken sind ein Abbild von Mechanismen, die die gesamte Gesellschaft durchziehen. Von der Erpressung der Lohnarbeit bis zur Drohung mit Gefängnisstrafen, von der – leider allzu verbreiteten – Mentalität der Denunzierung bis zu den Ellbogenkämpfen, um auf der sozialen Leiter eine Sprosse höher zu gelangen. Die gegenwärtigen Verängstigungsversuche sind also auf der Höhe dieser Gesellschaft, die wir bekämpfen, und rufen bei uns nur eine Reaktion hervor: ein tiefes Kehlenräuspern, um ihnen ins Gesicht zu spucken.
Schon immer und überall sind die Aktivitäten der Anarchisten und Anti-Autoritären, wie bescheiden sie auch sein mögen, dem Staat ein Dorn im Auge, auch hier in Belgien. Die möglichen Begegnungen zwischen unseren Revolten und jenen, von anderen Rebellen dieser Gesellschaft, fressen ihm die Nerven; die Verbreitung von aufrührerischen und freiheitsliebenden Ideen in einem immer instabileren sozialen Klima, scheint ihm mit jedem Tag untollerierbarer; die Vielfältigkeit von direkten Aktionen, von Selbstorganisation und unkontrollierbaren Angriffspraktiken entgeht seinem befriedenden Griff. Es ist kein Zufall, dass sie nicht nur mit schweren Gefängnisstrafen drohen, sondern auch versuchen, falsche Trennungen und Unterteilungen zu kreieren (die “guten” und die “bösen”; die “schuldigen” und die “unschuldigen”), um so die Diversität und Reichhaltigkeit der Praktiken und Angriffswinkel einzuschränken und Bünde von Solidarität und Komplizenschaft zu durchtrennen.
Wir können es nicht oft genug wiederholen: unterstützen wir uns einander durch eine Haltung völliger Verweigerung und Nichtkollaboration gegenüber der Justiz, ihrer Spürhunde und ihren Journalistenfreunden. Es gibt nichts, das wir ihnen zu sagen hätten, es gibt nichts, das wir mit ihnen zu diskutieren hätten. Sie haben es sich zum Handwerk gemacht, alles, was du ihnen sagst, ausschliesslich zu ihren repressiven Zwecken zu gebrauchen und zu missbrauchen. Es ist wichtig, darauf zu achten, dass sich niemand alleine vor einer Horde von Wachhunden, vor eventuellen Erpressungen und Drohungen, vor juristischen Verängstigungen befindet. Weiterhin selbst die Initiative ergreifen, weiterhin selbst bestimmen, worüber wir diskutieren und wie wir kämpfen wollen, auch in Zeiten einer intensiveren repressiven Bedrohung, ist dies die stärkste Antwort, die wir geben können. Es gibt keine Grund den Dialog mit der Macht und seinen Bullen zu suchen oder zu akzeptieren; das feindliche Schweigen der Rebellen angesichts der Macht und das Offenhalten oder Erobern des Raumes für freie Diskussionen mit anderen Revoltierenden und Unzufriedenen sind gewiss sehr starke Verteidigungslinien.
In keinem Fall dürfen wir angesichts der repressiven Manöver den Norden aus der Sicht verlieren. Diese Manöver waren sowieso bereits am Laufen, sowohl gegen Anti-Autoritäre, wie auch gegen andere Rebellen (vergessen wir beispielsweise nicht jene Widerspenstigen des Systems, die sich bereits hinter Gittern, ja sogar in Isolierung befinden). Und sie werden noch so lange existieren, wie der Staat aufrecht bleibt. Unsere Aufmerksamkeit soll sich weiterhin auf das richten, woran es uns auch wirklich liegt: anarchistische und anti-autoritäre Ideen verbreiten, Erfahrungen von Selbstorganisation und direkter Aktion fördern und entwickeln, Öl ins Feuer der sozialen Unruhe giessen – jeder und jede auf die eigene Weise und nach der eigenen antiautoritären Kohärenz. Darum sind wir Rebellen, Anarchisten, Gegner jeglicher Autorität; darum werden wir mit dieser Gesellschaft, ihren Institutionen, ihren Repräsentanten und Beschützern immer auf dem Kriegsfuss stehen.
Keine Kollaboration mit der Justiz und der Macht!
Kein Dialog mit den Wachhunden dieser elenden Gesellschaft!
Für die Revolte, die Solidarität und die Anarchie!
einige Feinde jeglicher Autorität
Von überall, Juni 2011
http://www.abc-berlin.net/belgien-sie-suchen-spitzel-spucke-koennen-sie-kriegen
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