n Paris findet gerade ein Anti-Terror-Prozess gegen anarchistische Gefährten statt, dazu gab es einen solidarischen Aufruf und ein Poster, welches auf den Strassen auftauchte. Hier ein Bericht vom ersten Prozesstag, übernommen von linksunten.indymedia.org.
Am 14. Mai startete um 13:30 Uhr der auf acht Tage angesetzte Anti-Terror-Prozess
gegen die sechs Genossen und Genossinnen Inès (Isa), Javier (Juan),
Damien, Ivan, Franck (Farid) und Bruno. Diese sollen im Zusammenhang mit
den „Mauvaises Intensions“, „Vierzon“ und „Depanneuses“-Affären
von 2007 und 2008 verknackt werden. Die Angeklagten haben bereits
zwischen fünf und dreizehn Monaten in (U-)Haft gesessen. Für diverse
vermeintlich durchgeführte oder geplante Anschläge auf Abschiebeknäste, Jugendknäste, Bullen und Verkehrsinfrastrukturen drohen den GenossInnen hohe Strafen.
Der erste Prozesstag vor der zehnten Kammer des Landesgerichts am Métro Cité
in Paris am gestrigen Dienstag begann mit Tumult. Gut hundert Menschen
protestierten lautstark außerhalb des Gerichtes gegen Staat und
Repression, was zu Rangeleien, 14 Personenontrollen und
Verfolgungsjagden führte. Dabei wurden zwei Menschen im Polizeiposten Goutte d’Or ohne ersichtlichen Grund in Gewahrsam genommen.
Rund 50 kritische ProzessbeobachterInnen wohnten der Verhandlung bei. Im Gericht wurden am ersten Prozesstag nur Bruno und Ivan
befragt. Die Richterin versucht bisher vor allem zu erörtern, inwieweit
die Angeklagten miteinander zu tun haben und hatten, bzw. wie gut sie
sich kennen. Die fünfjährige Konstruktion einer Kriminellen Verinigung
soll hier ihren Abschluss finden. Besonders wichtig scheint der Justiz
der Fund vermeindlicher DNA-Suren auf potentiellen Brandsätzen während
der Vorletzten Präsidentschaftswahl zu sein.
Auch die Nutzung von Indymedia interessierte das Gericht sehr. So
wurde sich über die Verbindungen der Angeklagten zum Indy-Netzwerk
erkundigt. Geheimdiensten läge eine wiederholte Nutzung des Mediums vor.
Scharfsinnig erleuterte die Richterin, dass es Indymedia ja auch in
anderen Städten, zum Beispiel in Nantes
gibt. Wenigstens scheint das hohe Gericht einzusehen, dass Kurkuma wohl
kaum zum Bau einer Bombe geeignet es und es sich daher wohl doch um
Rauchkörper gehandelt haben muss, das am Rande einer Demo gegen den
Abschiebeknast Vincennes gefunden wurde.
Der Prozess dauert bis zum 22. Mai. Zeigt eure Solidarität!
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