sabato 10 marzo 2012

“Der politische Kampf” von Giuseppe Ciancabilla


Giuseppe Ciancabilla
Der politische Kampf


Dieser Text erschien 1899 in der italienischsprachigen
anarchistischen Zeitung L‘Aurora. Er steht im Kontext von
zwei weiteren Artikeln von Ciancabilla mit dem Titel
„der ökonomische Kampf“ und „der individuelle Kampf“.




I


Es scheint uns unnütz, zu erklären – da alle es bereits wissen –, dass wir unter dem Namen des politischen Kampfes denjenigen verstehen, den wir gegen die Regierung kämpfen.
Es scheint uns viel nützlicher, zu definieren und zu präzisieren, was die Regierung ist, welche Interessen sie vertritt, und folglich, mit welchen Waffen wir sie heute bekämpfen sollten, und vor allem, wie wir verhindern sollten, dass sie nicht morgen, nachdem wir sie besiegten, unter einer neuen, wenn auch abgeschwächten Form von Unterdrückung wieder auftaucht.
Viele sozialistische Schulen, darunter speziell die legalitäre Schule, definieren die Regierung als den direkten Auswuchs der ökonomischen Macht, als die ausschliessliche Vertretung der ökonomischen Interessen der Bourgeoisie, der Besitzerin und Ausbeuterin des individuellen Eigentums; ja sie bezeichnen die Regierung sogar, mit einer häufig benutzten Phrase, als das Dach des ökonomischen Gerüsts der kapitalistischen Gesellschaft.
In Anbetracht dieser Auffassung des Regierungswesens erweist es sich als offensichtlich, dass der einzige radikal revolutionäre Akt, der zum Aufkommen ihrer idealen Gesellschaft führen wird, für diese sozialistischen Schulen darin besteht, das individuelle Eigentum abzuschaffen und die Produktions- und Tauschmittel zu vergemeinschaften. Da sie die Regierung als die ausschliessliche Vertretung der bourgeoisen Interessen betrachten, folgern sie daraus logisch, dass die Regierung und für einige auch der Staat, wenn die Borgeoisie einmal beseitigt ist, von selbst aufhören würden, zu existieren.
Wir sagten, dass nur von einigen und nicht von allen angenommen wird, dass der Staat aufhören wird, zu existieren, denn heute, da die sozialistisch-demokratische oder legalistische Doktrin mit ihren versöhnlerischen Anpassungen gegenüber dem aktuellen System der Dinge immer mehr ihren ursprünglichen sozialistischen Charakter verliert, haben tatsächlich viele unter den aufrichtigsten Legalisten keine Probleme damit, die künftige Existenz eines neuen Staates gutzuheissen, welcher der proletarische Staat sein wird. Die Diskussion läuft auf die künftige Existenz einer Regierung hinaus, die wir für erforderlich erachten, wenn man die Existenz eines Staates gutheisst, wie proletarisch dieser auch sein mag, und wenn man die Eroberung der politischen Macht anstrebt, wie sehr man auch behaupten mag, dass diese in den Händen der Sozialisten als Werkzeug zur Emanzipierung der Arbeiterklasse dienen soll.
Wir, als Anarchisten, und vor allem als Libertäre, haben eine andere Auffassung der Regierung.
Wir erkennen durchaus an, dass die Regierung im aktuellen kapitalistischen Regime die Interessen der bourgeoisen Klasse vertritt und auch verkörpert, und dass sie die effektivste Verteidigung der Bourgeoisie und des Kapitalismus ist. Aber dies glauben wir nicht, weil die Regierung, in sich selbst als absolute Einrichtung verstanden, der Auswuchs dieser Interessen ist, sondern weil die Regierung selbst, gegenüber dem ökonomischen System des individuellen Eigentums und der Existenz von zwei Klassen, die eine von Ausgebeuteten, die andere von Ausbeutern, Interesse daran hat, die Angelegenheiten des Kapitalismus und der Bourgeoisie zu vertreten, um mit ihrem zugrundeliegenden Prinzip, welches das Autoritätsprinzip ist, kohärent zu sein.
Lasst uns das deutlicher und ausführlicher erklären.


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